Der letzte Spielbericht – Re-live it!

16.04.2020

Es ging dann alles so schnell! Die Nachricht traf uns während der Trainingszeit am Donnerstag, 12. März 2020, wie ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Aufgrund einer Virus-Epidemie wurde die Handballsaison 2019/20 vorzeitig beendet. Wie drastisch sich die Situation entwickeln sollte, das wissen wir nun im Nachhinein alle. Niemand, der nicht betroffen wäre. Kein Bereich des wirtschaftlichen und sozialen Lebens, der nicht eingeschränkt oder sogar komplett ausgesetzt werden sollte. Dementsprechend auch kein gemeinsamer Trainingsbetrieb mehr, höchstens noch per Videokonferenz von zuhause aus.

Besonders  hart traf der handballerische Shutdown unsere weibliche A-Jugend, die wir an dieser Stelle grüßen und aufmuntern möchten. Ganz Handballprien hatte sich schon auf das Final-Four zur Landesligameisterschaft gefreut. Pustekuchen. Aber so ist es im Leben eben manchmal: Zwischen Triumph und Tragödie stehen mitunter Geschicke, die wir nicht beeinflussen können. Allerdings ist das auch wieder Stoff, der die zahlreichen Anekdoten und Geschichten anreichern wird, die der Sport ohnehin schreibt und die wir irgendwann einmal unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln erzählen werden.

Schwerwiegend ist die Situation natürlich für alle Sportler und somit auch alle Mannschaften des TuS Prien. Einen ganz schönen Dämpfer erfuhr dadurch auch die weibliche C-Jugend, die doch gerade auf einer beachtlichen Motivationswelle gesurft war. Die allgemein gute Stimmung in der Mannschaft ging einher mit insgesamt positiven Resultaten aus den vorangegangenen Spielen. Zusätzlichen Antrieb brachte die neue B-Jugendtrainerin Tina Saldivar. Die Trainingsbeteiligung stieg an und es wurden sogar zusätzliche Trainingseinheiten am Wochenende durchgeführt, bei denen wir uns auf taktische Abläufe im Spiel konzentrieren konnten.

Die ersten Früchte unserer Arbeit sollten wir dann beim letzten absolvierten Spiel der Saison gegen den TV Altötting am 08.03.2020 in eigener Halle ernten. Doch darauf folgte in der anschließenden Trainingswoche bekanntlich die Hiobsbotschaft. Umso hilfreicher kann es in der aktuell mitunter sehr belastenden Ausnahmezeit sein, dieses letzte Saisonspiel noch einmal Revue passieren zu lassen oder einfach davon zu lesen. Wie gut also, dass dieser Spielbericht nun mit gehöriger Verspätung erscheint.

Klar waren wir gegen Altötting optimistisch, das Spiel zu gewinnen, konnten wir doch nicht nur auf eine gute Spielvorbereitung im Training, sondern auch auf eine breite Bank bauen, da nur Siena absagen musste. Sorgen machte uns vor allem die robuste Kreisläuferin der Gegner, die uns bei der knappen 24:23 Niederlage aus der Hinrunde einige Schwierigkeiten bereitete. Allerdings fehlte unsere Carla im Hinspiel. Für das Rückspiel mussten nun unsere Gäste ohne ihre torgefährlichste Rückraumspielerin anreisen. Die Vorzeichen standen also gut für uns.

Von Anfang an stellten wir der gegnerischen Mannschaft eine kompakte Abwehr entgegen und verhinderten auch weitestgehend das Spiel über die Kreisläuferposition. Jedoch brauchte unser Angriff etwas, bis er richtig auf Touren kam. Den Turbo zündeten wir erst ab der zehnten Spielminute. Von da ab konnten wir von 4:4 bis zur Halbzeit auf 16:7 davonziehen. Äußerst erfreulich war, dass die im Training einstudierten Auslösehandlungen sogleich erfolgreich umgesetzt wurden.

In den ersten Minuten nach Wiederanpfiff konnten wir trotz zahlreicher Spielerwechsel nahtlos an die tolle Leistung der ersten Hälfte anknüpfen und den Vorsprung auf 19:7 bzw. 23:9 ausbauen. Doch dann machte sich eine Spielerin von Altötting von der Rechtshalb-Position aus auf, uns das Fürchten zu lehren. Ein ums andere Mal nahm sie sich Distanzwürfe auf unser Tor – teilweise aus 12 Meter Entfernung und ohne Vorbereitung. Beinahe jeder Wurf war ein Treffer. Wir schafften es nicht die Werferin frühzeitig zu stören und auch unsere Tara, die ansonsten ein gutes Spiel im Tor machte, konnte die Fernwürfe nicht parieren. Allein diese eine Rückraumschützin schaffte es uns in der verbleibenden Spielzeit 10 Gegentore einzuschenken. In Zukunft wollen wir bis zum Schluss cleverer und geschickter agieren, um so etwas zu verhindern. Am Ende reichte unser Vorsprung jedenfalls zu einem verdienten 28:25.

In diesem Spiel haben wir Vieles schon außerordentlich gut gemacht und darauf kann man ja durchaus auch ein bisschen stolz sein. Wir freuen uns alle schon auf die Zeit, wenn es wieder weiter geht mit Handballspielen, denn sofern wir diese Motivation aufrecht erhalten können, wird definitiv mit uns zu rechnen sein.

Für den TuS Prien spielten: Tara (Tor), Patricia (8), Carla (7), Giorgia (5), Felicitas (3), Luna (3), Aimée (1), Leonie (1), Elisa, Katharina, Laetitia, Luisa und Merle


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