Am vergangenen Samstag empfingen die Priener Handballer den SBC Traunstein zum Bezirksligaderby in der Priener LTG-Halle. Die spannende und packende Begegnung endete mit 26:26.
Im Priener Lager hatte man mit den Traunsteinern noch eine Rechnung offen, brachte der SBC dem TuS doch bisher die einzige deutliche Saisonniederlage bei. In allen anderen Spielen konnte Prien mithalten und auch hatte Chancen, zu gewinnen. Im Hinspiel in Traunstein nicht.
Dementsprechend motiviert ging die Lukac-Truppe in die Partie. Einen zusätzlichen Motivationsschub gab die Niederlage des damaligen Tabellenführers, dem SV Bruckmühl. Durch einen Sieg wäre es dem TuS sogar möglich gewesen, die Tabellenführung zu übernehmen. Dass ein Derbysieg nicht leicht wird, war aber auch jedem klar: „Heute brauchen wir eine gute Abwehr und vor allem müssen wir – im Vergleich zum Hinspiel – unsere Torchancen konsequenter nutzen.“, so Priens Coach Lukac.
Von Beginn an entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der sich bis Mitte der ersten Hälfte keine Mannschaft absetzen konnte (6:6). Auch bis fünf Minuten vor dem Seitenwechsel stand es Unentschieden (11:11). Doch dann gelang es Prien, sich durch einen starken Yannick Braconnier auf 14:12 abzusichern. Ein Wermutstropfen war jedoch, dass der TuS sich zu Beginn der zweiten Hälfte mit einer doppelten Unterzahl konfrontiert sah – nicht das einzige Mal in diesem Spiel. Insgesamt sah sich der TuS in einer eigentlich fairen Partie, in der die Chiemseer sicherlich nicht übertrieben hart zu Werke gingen, dreimal einer doppelten Unterzahlsituation gegenübergestellt.
Yannick Braconnier erzielte 7 Tore für den TuS und zeigte eine starke Leistung. Foto: Joel Dietenhofer
Für die zweite Halbzeit nahm man sich vor, das Tempo hochzuhalten – natürlich erst, nachdem die Unterzahlsituation überstanden war. Zunächst schien dies auch zu gelingen und Prien konnte sich nach 40 Minuten auf 20:16 absetzen.
Nun folgten zehn, aus Priener Sicht sehr zerfahrene Minuten, in denen man in innerhalb von einer Minute erneut zwei, zumindest umstrittene, Zeitstrafen kassierte. Für Priens Mittespieler Darius Fritz waren es bereits die dritten Zwei-Minuten, sodass er die rote Karte erhielt. In doppelter Überzahl gelang es den Traunsteinern durch schnelle Abschlüsse, auf 21:20 heranzukommen.
Im Anschluss fiel es dem TuS schwer, den gewohnten Faden wiederzufinden und Lukac versuchte durch eine Auszeit auf sein Team einzuwirken. Der darin besprochene Plan, die Abwehr wieder kompakter zu verdichten und im Angriff durch schnelleres Spiel zum Torerfolg zu kommen, war kurz darauf wieder hinfällig, denn erneut erhielt der TuS in innerhalb von einer Minute eine Zeitstrafe und kassierte eine rote Karte. Stefan Ziegmann foulte den Traunsteinern Rückraumspieler Moritz Angerer siebenmeterreif, über die rote Karte gab es jedoch in der LTG-Halle größere Diskussionen. Folglich konnte Traunstein mit 24:25 in Führung gehen. Der TuS schaffte es jedoch, sechzehn Sekunden vor dem Ende noch den Augleichstreffer zu erzielen und den folgenden SBC-Angriff erfolgreich zu verteidigen.
So stand ein 26:26 auf der Anzeigetafel, mit dem man beim TuS hinsichtlich des Spielverlaufs zufrieden ist. Denn durch neun Zeitstrafen auf Priener und lediglich zwei auf Traunsteiner Seite befand man sich 14 Minuten, also fast ein Viertel der gesamten Spielzeit, in Unterzahl. Fraglich ist, ob dieses Verhältnis an Zeitstrafen gerechtfertigt war.
Priens Tainer Igor Lukac war zufrieden mit seinem Team: „Natürlich ist das heute ärgerlich, aber ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil: Wie sich die Mannschaft durch die schwierigen Situationen gekämpft hat, hat mir imponiert. Mit der Hinrunde bin ich sehr zufrieden. Wir sind Zweiter, haben nur ein Spiel deutlich verloren. Es macht mich stolz zu sehen, wie sich jeder Einzelne entwickelt hat und wie die Mannschaft zusammenspielt und zusammen kämpft. Jetzt schnaufen wir durch und greifen 2024 wieder an. Am Ende schauen wir, was rauskommt.“
Für Prien spielten:
Stefan Bauer und Paul Steines im Tor,
Noah Berthaux (1), Esat Gashi, Darius Fritz (2), Florian Gallinger (6), Markus Gallinger (3/2), Daniel Fritz (3), Nils Helbig, Stefan Ziegmann (2), Yannick Braconnier (7), Lukas Huber, Philipp Bidot (2) und Florian Micklitz.
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